Alhierd Bacharevič, 1975 in Minsk geboren, wurde in Belarus mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet. Er hat Romane und Essaysammlungen publiziert, seine Bücher sind ins Deutsche, Englische, Russische und weitere Sprachen übersetzt. 2017 erschien Europas Hunde in seiner Heimat, bis es als „extremistisch“ aus dem Verkehr gezogen wurde. Im Dezember 2020 erhielt der Autor das Literaturstipendium „Writer in Exile“ der Stadt Graz und war dort wohnhaft. Aktuell lebt er in Hamburg.
Alhierd Bacharevič: Europas Hunde, Voland Und Quist Verlag, Berlin und Dresden 2024.
Verschrobene Gestalten bevölkern diesen »totalen Roman«: einsame Sucher, fiebrige Träumer, verkrachte Existenzen. Da ist Maŭčun, der Junge, der davon träumt, mit seiner geliebten Gans gen Westen zu fliegen, bis ihm eine junge Spionin vom Himmel vor die Füße fällt. Der Tote im Berliner Rosengarten, dessen rätselhafte Spuren die Ermittler durch ein Netzwerk von Buchhandlungen in ganz Europa führen. Oder Oleg, ein Misanthrop aus Minsk, der den Sprachen abgeschworen hat und eine neue erfindet: Balbuta. Sie alle fallen aus der Zeit, überwinden Grenzen. Aber immer lauter bellen die Kettenhunde – in Berlin, Prag, Paris, Vilnius, Minsk… Alhierd Bacharevičs großer europäischer Roman erspürte schon 2017, was uns hier erst allmählich zu dämmern beginnt. In Belarus ist er inzwischen verboten.