Annette Mingels, geboren 1971, studierte Germanistik und schloss mit einer Promotion ab. 2003 veröffentlichte sie ihren ersten Roman, dem fünf weitere und ein Erzählband folgten. Für »Was alles war« erhielt sie 2017 den Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag. 2020 erschien der Roman »Dieses entsetzliche Glück«. Nach Jahren in der Schweiz, in Montclair (USA), Hamburg und San Francisco lebt Annette Mingels seit 2021 mit ihrer Familie bei Berlin.

Der letzte Liebende
Carl Kruger ist einsam. Fast sechzig Jahre war der emeritierte Chemieprofessor mit Helen verheiratet. Obwohl die Ehe zerrüttet war, trifft ihn Helens Tod bis ins Mark. Darum willigt er ein, als seine Tochter Lisa ihn zu einer Reise in die alte Heimat überredet. Doch der Besuch in Ostdeutschland und Polen verläuft anders, als der Wahlamerikaner erwartet. Konfrontiert mit einer Welt im Umbruch, stellt sich Carl die Frage: ist er, der „alte weiße Mann“, überhaupt angekommen in diesem Jahrhundert?

Der kluge und berührende Roman erzählt vom Schwinden aller Sicherheiten am Ende eines langen Lebens, von der verstörenden Macht der Erinnerung, von Generationskonflikten und notwendigen Veränderungen. Psychologisch genau, von virtuoser Leichtigkeit und meisterhaft im Ton.