TORSTEN SCHULZ

© Sophie Schulz

Torsten Schulz ist Autor preisgekrönter Spielfilme, Regisseur von Dokumentarfilmen und Professor für Dramaturgie an der Filmhochschule Babelsberg. Sein Debütroman »Boxhagener Platz« wurde in mehrere Sprachen übersetzt und fürs Kino verfilmt. Die Hörspieladaption erhielt diverse Preise. Er ist Autor von »Boxhagener Platz« und »Skandinavisches Viertel«, hat einen neuen Roman geschrieben. Darin kommen viele Bienen vor, der Ihmsche und seine Muttsch, seine DDR-Kumpels Blutblase und Krücke. Deren friedliche männliche Ko-Existenz zwischen Bier und geschmuggelten Rock-Platten aus dem Westen jäh gestört wird, als ein Schwarm heiratswilliger Frauen in ihrem havelländischen Ort anrückt.Öl und Bienen ist ein Roman über die Beharrlichkeit alter und neuer Mythen.

Torsten Schulz: Öl und Bienen, Klett-Cotta, 2022.

Den Männern in der Familie Wutzner liegt das Aufspüren von Erdöl in den Genen. Kaum stapfen sie durch die Havelländische Heide, schon scheint unter ihren Füßen der Boden zu vibrieren. Dumm nur, dass das sprudelnde schwarze Gold jedes Mal wieder versiegt, wenn man es aus dem Boden holen will. Als der Staat in den 20er Jahren die Siedlung Beutenberge errichtete, glaubten die Bewohner noch an die verheißungsvollen Erdölquellen. Doch inzwischen ist man in der Realität angekommen, und Lothar Ihm, dem letzten Nachfahren der Wutznerschen Dynastie, bleibt nichts Besseres übrig als mit seinen DDR-Kumpanen im hauseigenen Garten dem Bier zuzusprechen und zu der aus dem Westen eingeschmuggelten Musik ausdrucksvoll mit dem Kopf zu nicken.

Sa. 03.09. | 20 Uhr | Reiseliteraturfest | Kirchplatz Bühne | Torsten Schulz: Öl und Bienen| Moderation: Peter Walther