Yvonne Zitzmann, 1976 in Frankfurt (Oder) geboren, schreibt Lyrik, Prosa und Hörspiele für Kinder und Erwachsene. Sie studierte Germanistik und Psychologie an der Universität Potsdam, arbeitete bis 2010 als freie Mitarbeiterin bei Printmedien, leitet Schreibworkshops. Sie war nominiert für den Uwe-Johnson-Förderpreis (2021), Kunst-Förderpreis des Landes Brandenburg (2014), Ehm-Welk-Literaturpreis (2012). 2021 erschien ihr Debüt-Roman Tage des Vergessens.
Die Füchse haben Gruben, die Vögel haben Nester
Seit Jahren kämpft die Pianistin Anna Vogl mit ihrer kleinen Tochter Juli und ihrem autistischen Sohn Sascha gegen ihre Entmietung. Als wenige Tage vor dem Gerichtstermin das ganze Haus abbrennt, stehen sie vor dem Nichts. Anna begibt sich auf die Suche nach ihrer Heimat und erkennt, dass alle Häuser in ihrer Familie in den vergangenen hundert Jahren verlorengegangen sind: ein schmuckes Jugendstilhaus in Danzig, ein Bauernhof im thüringischen Sperrgebiet, eine typische P-2-Wohnung im ostdeutschen Plattenbau, ein kleines Paradies bei Berlin und ein kroatisches Felssteinhüttchen.
Dass ein Dach über dem Kopf keine Selbstverständlichkeit ist, diese Erfahrung betrifft längst nicht mehr nur die Schwächsten.